Erste Eindrücke

Es sind nun bereits drei Wochen vergangen, seitdem ich in Malawi angekommen bin. Diese Zeit war gefüllt mit so vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll.

Malawi wird auch als „warm heart of africa“ bezeichnet, weil das Land für die außergewöhnliche Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen bekannt ist - meiner Meinung nach auch aus gutem Grund. Die Menschen, die ich kennengelernt habe, sind mir mit einer herzlichen und offenen Art begegnet. Sei es das freundliche Lächeln und die herzliche Begrüßung, das Interesse an Gesprächen oder die spontanen Besuche, all das macht es einfach, die Menschen kennenzulernen und mehr über das Land zu erfahren.

So zeigten uns die Nonnen unseres Projekts auch gerne, wie man das traditionelle, in Malawi oft gegessene Gericht „Nsima“ kocht. Das ist ein Maisbrei, der mit Maismehl und Wasser angerührt wird und mit Fleisch, Fisch oder Gemüse gegessen wird.

Herstellung von Nsima auf einem Herd

Kräftiges Rühren bei der Zubereitung von Nsima

Eine Nonne in blauer Tracht mit farbigen Rock schneidet mit einem großen Messer draußen Gemüse

Schwester Mlenga schneidet Gemüse als Beilage für Nsima

Typischerweise wird der Maisbrei mit den Fingern gegessen, das ist für mich noch sehr gewöhnungsbedürftig.
Auch wenn wir jetzt gelernt haben, wie man Nsima kocht, noch essen wir lieber Kartoffeln oder Nudeln mit Gemüse. Frisches Gemüse kauft man hier in Karonga nicht im Supermarkt, sondern auf dem Markt. Dort gibt es eine große Auswahl an Gemüse und Obst, auch einiges, was ich aus Deutschland nicht kenne. Bisher gehen wir noch nicht alleine auf dem Markt einkaufen, da wir uns zum Beispiel noch nicht so gut mit den Preisen auskennen. Chimango, unsere Mentorin, hilft uns aber gerne bei unseren wöchentlichen Einkäufen.

Auf dem Markt ist immer viel los, genauso wie überall auf den Straßen von Karonga. Es laufen nicht nur Kühe, Ziegen, Hunde und Hühner frei herum, es sind auch viele Menschen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Motorrad unterwegs. Es gibt weniger Autos als in Deutschland, dafür sitzen darin dann gerne mal mehr oder sogar doppelt so viele Leute drin, als Sitze vorgesehen sind. Auch auf Fahrrädern fahren oft zwei oder mehr Personen, denn das sogenannte „Fahrrad-Taxi“ ist ein sehr beliebtes Verkehrsmittel. Viele Menschen kommen damit zur Arbeit oder nutzen es, um ihre Einkäufe zu transportieren.

Auch wenn der Verkehr etwas chaotisch sein kann, genieße ich es sehr, auch mal mit dem Auto in Malawi unterwegs zu sein, zum Beispiel wenn wir Projekte in der Umgebung besuchen. So sieht man nämlich viel von Malawis Natur und Landschaft, die Felder, die Berge und den Malawi-See.

Einbäume und ein Boot am Ufer. Eine große Seefläche mit leichter Brandung

Am Ufer des Malawi-Sees

Die überwiegende Mehrheit der malawischen Bevölkerung ist christlich, genauer gesagt 87%. Der Glaube spielt eine zentrale und bedeutende Rolle im Leben vieler Menschen hier in Malawi. Er ist ein fester Bestandteil des Alltags. Auch bei unserem Projekt Lusubilo wird das deutlich: Bei der Versammlung am Morgen mit allen Mitarbeitenden wird gemeinsam gesungen und gebetet, es werden Bibelstellen vorgelesen und interpretiert.
Am Sonntag besuchen dann viele den Gottesdienst in der Kirche. An unserem ersten Sonntag waren Mirjam und ich bei dem Gottesdienst, der auf Tumbuka gehalten wurde, der Sprache, die hier in Karonga und Umgebung gesprochen wird. Auch wenn wir Tumbuka noch nicht sprechen und nichts verstehen konnten, war es eine interessante Erfahrung. Die gesungenen Lieder machten den Gottesdienst sehr lebendig und schön.
Danach haben wir herausgefunden, dass es auch einen Gottesdienst auf Englisch gibt. Der ist zwar Sonntag morgens um sechs Uhr, aber zu der Uhrzeit ist es zumindest noch nicht so heiß. Oft sind es um diese Zeit schon angenehme 26°C, im Laufe des Tages steigt die Temperatur dann meistens auf 33°C oder 34°C.

An diese Hitze muss ich mich erst mal gewöhnen. Gerade ist auch die heißeste Zeit des Jahres, ab November beginnt dann die Regenzeit, auf die ich mich schon freue.

Die ersten Eindrücke von Malawi sind vielfältig und überwältigend, hier ist so vieles anders als in Deutschland. Ich freue mich auf die nächste Zeit und auf all die Eindrücke, die ich noch sammeln werde.

Liv Marit - go south

Liv Marit - go south

Mein Name ist Liv Marit
und nun verblogge ich hier alles rund um meinen Freiwilligendienst in Malawi.