Weiter geht's - Die estnische Sprache
Nachdem ich mein Profil für die Gastfamilie fertig eingerichtet hatte, fing das lange Warten an. Denn eigentlich sollte als nächstes ein Vorbereitungsseminar anstehen, doch das wurde wegen des Corona-Virus‘ leider abgesagt. Das ist zwar sehr schade, aber hoffentlich wird es noch nachgeholt. Bis es nun weiter geht, wird es wohl noch ein bisschen dauern, doch auch diese Zeit kann man gut nutzen – zum Beispiel damit, die Sprache zu lernen.
Estnisch – eine Sprache verwandt mit dem Finnischen, mit ungefähr 1.100.000 Sprechern, Buchstaben wie š, ž und õ und ohne jegliche grammatikalische Geschlechter.
Da ich einen guten alten Trick anwende, um estnische Vokabeln zu lernen, klebte ich in der ganzen Wohnung kleine Klebezettel mit Begriffen auf. So steht auf dem Kühlschrank das estnische Wort „külmik“, und jedes Mal, wenn man am Kühlschrank vorbei geht, liest man das Wort, und es prägt sich schnell ein. So passiert es aber nicht nur bei mir, nein, auch meine Familie lernt dadurch fröhlich mit. Mittlerweile ist es ganz normal, wenn am Essenstisch nach lusikas (Löffel), kahvel (Gabel), nuga (Messer) oder plaat (Teller) gefragt wird.
Am meisten wurde sich über das Wort „õde“ amüsiert. Das heißt auf deutsch übersetzt „Schwester“ und lässt sich gut merken, weil meine Schwestern ja auch manchmal ein bisschen öde sind.
Nun kann ich schon viele Wörter wie Zahnbürste, Dusche oder Schrank. Doch vermutlich wird mir das nicht allzu viel helfen, wenn ich in rund fünf Monaten in Estland bin. Also lerne ich nun auch Zahlen und vor allem Sätze, die man im Alltag gebrauchen kann. Zahlen hören sich im estnischen übrigens ebenfalls sehr lustig an, meine Lieblingszahl ist die 20 – auf estnisch kakskümmend.
Aufgrund der aktuellen Ausnahmesituation weiß man ja im Moment generell nicht so wirklich, wie es weiter geht, aber hoffen wir mal das Beste und das auch alles mit meinem Auslandsjahr planmäßig verlaufen wird!
Kohtumiseni varsti (Bis bald)!