it's corona time

Während die Infektionszahlen in Deutschland täglich steigen und auf Grund der besorgniserregenden Lage Coronaregeln verschärft werden müssen, sieht es hier in Estland ganz anders aus.

Insgesamt gab es bisher in Estland 4,078 Fälle, davon gelten 3,211 als wieder genesen. Es wurden 68 Todesfälle gezählt (Stand: 18.10.2020). Von den aktiven Coronafällen befindet sich der Großteil in Bezirken des Landes mit großen Städten wie Tallinn oder Tartu. In Lääne-Virumaa, dem Bezirk, wo meine Gastfamilie und ich wohnen, gibt es nur acht aktive Fälle. Das ist auch der Grund, warum man hier fast nicht merkt, dass es das Coronavirus überhaupt gibt. Gäbe es keine Aushänge, die darauf hinweisen, dass man Abstand halten, sich gründlich die Hände waschen und nicht in die Hände niesen oder husten soll, hätte ich vermutlich sogar vergessen, dass das Coronavirus auch hier existiert.

Aushang mit Corona-Hinweisen

Ich habe beispielsweise noch nicht ein einziges Mal, seit ich in Estland bin, eine Maske tragen müssen. Nirgendwo herrscht Maskenpflicht, weder in Supermärkten noch in Bahnen oder Bussen. Bis auf die „Distance-Learning-Week“, in der jede Woche ein paar Schulklassen zu Hause bleiben und von dort aus arbeiten und Aufgaben erledigen, gibt es auch in der Schule keine besonderen Vorschriften oder Maßnahmen.

Während in vielen anderen Ländern die SchülerInnen mit Mundschutz im Unterricht sitzen und sich während der Pausen innerhalb ihrer Kohorten in abgeteilten Schulhofbereichen aufhalten müssen, läuft der Schulalltag hier ganz normal ab.

Doch man weiß nie, wie sich die Lage entwickelt. Momentan steigen auch die Zahlen der Infektionen in Estland, zwar längst nicht so dramatisch wie in Deutschland, aber trotzdem kann man nicht wirklich abschätzen, ob es vielleicht sogar wieder zu Lockdowns kommt. Doch gerade sieht es gut aus und deswegen bin ich sehr dankbar, dass mein Auslandsjahr auch während dieser schwierigen Zeiten stattfinden kann. Und es freut mich auch, dass das Coronavirus mein Alltagsleben hier weder einschränkt noch in irgendeiner Art und Weise negativ beeinflusst. Es ist toll, alles so „richtig“ zu erleben!

Liv Marit - go est...

Liv Marit - go est...

Mein Name ist Liv Marit
und ich verblogge hier alles rund um mein Austauschjahr in Estland.